Gewerkschaftliche Bildungsreihe 2024

Klimakatastrophe, rechte Gefahr, heraufziehende Blockkonfrontation, sich verschärfende Wirtschaftskrise – und mitten drin international wachsende, anarcho-syndikalistische Gewerkschaftsbewegungen. 2024 bieten einigen Anlass die Analyse zu schärfen, Erfahrungen auszutauschen, Moral und Solidarität zu stärken und Kämpfe zu verbinden. Unsere Bildungs-AG versucht dazu einen Beitrag zu leisten. Hier geht es zu unserer Bildungsreihe 2024

Unsere gemeinsame Sprache ist Solidarität – Über die Gemeinschaft der besetzten Nachbarschaft Prosfygika

28.10. | 18:30 Uhr | FAU-Lokal Pieschen, Bürgerstraße 52, Dresden + Online | Online-Zugang

Die besetzte Nachbarinnenschaft Prosfygika im Zentrum von Athen ist Heimat von 400 Menschen und einer der letzten politischen Orte im Herzen Athens, welcher noch nicht der Gentrifizierung und Repression zum Opfer gefallen ist. Die Gemeinschaft von Prosfygika als organisierter kollektiver Körper, ist ein horizontales, selbstorganisiertes, sozio-politisches Projekt des Kampfes der sozialen Basis.
Die Community, welche die Nachbarinnenschaft durch viele Kämpfe, Projekte und autonome Gemeinschaftststrukturen seit 14 Jahren selbstorganisiert vereint, sieht sich als Teil des klassenkämpferischen, sozialen und internationalistischen Kampfes gegen Staat und Kapital und wurde von Menschen aller unterdrückten Klassen geschaffen und am Leben gehalten. Sie erschafft täglich einen realen Vorschlag für ein Zusammenleben, welches auf Werten wie Freiheit, Gleichheit, Autonomie und Solidarität beruht und diese mit einer ganzheitlichen revolutionären Perspektive in eine kollektive Realität übersetzt.
Im Angesicht von sich gründenden Projekten mit dem Ziel der solidarischen Nachbarschaftsorganisation in Dresden, der Bildung von lokalen Gemeinschaften und engagierten langfristigen (revolutionären) Organisierung, haben wir die Chance, aus der langen Geschichte des Widerstands der Gemeinschaft von Prosfygika für unsere Kämpfe zu lernen und lokale und internationale Kämpfe zu verbinden.

Genoss*innen, die für kurze oder lange Zeit in der Gemeinschaft gelebt haben, werden mit der Präsentation einen Überblick über das Projekt geben, welches im Kontext von akuter Repression, Gentrifizierung und Unterdrückung Hoffnung für unsere Utopien spendet. Wir werden sehen, wie Prosfygika die kollektiven Forderungen der Zukunft inspiriert und stärkt. Eine Zukunft, die auf Solidarität, Freiheit und Comradeship beruht. Im Anschluss können wir diskutieren, auf welchen Wegen und verschiedenen Formen wir internationale Solidarität mit Prosfygika organisieren können.

Solidarität ist die Waffe der Unterdrückten. Kampf dem Kampf der Bosse!

Revolutionäre Gewerkschaftsbewegung – Der Weg aus Rechtsruck und Klimakatastrophe?

16.9.24. | 18:30 Uhr | Café Konkurs, Bischofsweg 21, Dresden | Online | Steff Brenner | Online-Zugang

Als Gewerkschaftsbewegung ist die Freie Arbeiter:innen Union (FAU) noch ein Zwerg, als vielseitige, antikapitalistische, utopistische Basisbewegung die vermutlich größte in Deutschland. Dabei hat sie es über ein paar anarchistische Sackgassen hinaus geschafft: Sie spaltet sich nicht ständig, sie ist nicht nur die Sache einer Generation oder Subkultur, sie sucht das Heil nicht in neuen Kader- und Führungsstrukturen, sie schafft es aus den urbanen Zentren hinaus immer öfter in die Kleinstädte und Dörfer, so ist sie in Sachsen nicht nur in Dresden, Chemnitz, Leipzig und Plauen sondern ebenso in Mittelsachsen, dem Erzgebirge, Meißen und der Sächsischen Schweiz vertreten. Als Organisation der Lohnabhängigen, die Parteien für einen Irr- oder Umweg halten, macht sie sich auf den Weg, ein flächiges Organisationsangebot zu schaffen, welches aktuell auf der staatstragenden Seite mit dem Entzug von Fördergeldern und der Marginalisierung der Partei „die Linke“ in Sachsen entgültig zu verschwinden droht. Dabei ist Gewerkschaft für sie mehr, als die Organisation am Arbeitsplatz: Gewerkschaft bedeutet für die FAU strukturelle, langfristige und auf Vergrößerung orientierte Lösungen für alle Probleme der Lohnabhängigen zu finden, so auch für Miete, Erwerbslosigkeit, Aufenthaltsrecht, zerbrochene Ehen, gesundheitliche Probleme, Rechtsruck, Militarisierung und vieles mehr. Das es dafür weltweite Zusammenarbeit braucht, ist der Bewegung klar und so baut sie beständig auch ihre Internationale Organisation aus, die heute in Form der International Confederation of Labour (ICL) bereits die Länder Polen, Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland, Island, Groß Britanien, Argentinien, USA und Kanada umfasst. Der Vortrag gibt eine Einführung in die theoretischen und organisatorischen Grundlagen der Bewegung und einen Überblick über den aktuellen Stand des Aufbaus, danach bleibt Zeit für Rückfragen und Diskussion.