Revolutionäre Gewerkschaftsbewegung – Der Weg aus Rechtsruck und Klimakatastrophe?

16.9.24. | 18:30 Uhr | Café Konkurs, Bischofsweg 21, Dresden | Online | Steff Brenner | Online-Zugang

Als Gewerkschaftsbewegung ist die Freie Arbeiter:innen Union (FAU) noch ein Zwerg, als vielseitige, antikapitalistische, utopistische Basisbewegung die vermutlich größte in Deutschland. Dabei hat sie es über ein paar anarchistische Sackgassen hinaus geschafft: Sie spaltet sich nicht ständig, sie ist nicht nur die Sache einer Generation oder Subkultur, sie sucht das Heil nicht in neuen Kader- und Führungsstrukturen, sie schafft es aus den urbanen Zentren hinaus immer öfter in die Kleinstädte und Dörfer, so ist sie in Sachsen nicht nur in Dresden, Chemnitz, Leipzig und Plauen sondern ebenso in Mittelsachsen, dem Erzgebirge, Meißen und der Sächsischen Schweiz vertreten. Als Organisation der Lohnabhängigen, die Parteien für einen Irr- oder Umweg halten, macht sie sich auf den Weg, ein flächiges Organisationsangebot zu schaffen, welches aktuell auf der staatstragenden Seite mit dem Entzug von Fördergeldern und der Marginalisierung der Partei „die Linke“ in Sachsen entgültig zu verschwinden droht. Dabei ist Gewerkschaft für sie mehr, als die Organisation am Arbeitsplatz: Gewerkschaft bedeutet für die FAU strukturelle, langfristige und auf Vergrößerung orientierte Lösungen für alle Probleme der Lohnabhängigen zu finden, so auch für Miete, Erwerbslosigkeit, Aufenthaltsrecht, zerbrochene Ehen, gesundheitliche Probleme, Rechtsruck, Militarisierung und vieles mehr. Das es dafür weltweite Zusammenarbeit braucht, ist der Bewegung klar und so baut sie beständig auch ihre Internationale Organisation aus, die heute in Form der International Confederation of Labour (ICL) bereits die Länder Polen, Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland, Island, Groß Britanien, Argentinien, USA und Kanada umfasst. Der Vortrag gibt eine Einführung in die theoretischen und organisatorischen Grundlagen der Bewegung und einen Überblick über den aktuellen Stand des Aufbaus, danach bleibt Zeit für Rückfragen und Diskussion. 

Vorbereitete Diskussion: Militante oder Aktivist:innen? Aus eigener Perspektive organisieren!

2.9.. | 18 Uhr | FAU-Lokal Pieschen, Bürgerstraße 52 Dresden + Online | Franz Heuholz | Online-Zugang | Papier zur Vorbereitung

Achtung! Es wird gebeten vorher die hier verlinkten Thesen gelesen zu haben.

Avangarde, Aktivist:innen, Kader, Salter, Campaigner. Radikale Linke haben sich viele Konzepte ausgedacht, “Arbeiter:innen zu organisieren” und sich dabei nicht in erster Linie selbst zu meinen. Gewerkschaftsaktivist Franz Heuholz beschäftigt sich mit diesem Phänomen und den daraus resultierenden Schieflagen und Problemen. Er stellt ihm das alte Modell der militanten Lohnabhängigen praktisch gegenüber. Gemeinsam wollen wir diskutieren, in welche Fallen vielleicht auch wir in unserer täglichen Praxis tappen und wie wir da heraus kommen.

Gewerkschaftliche Bildungsreihe 2024

Klimakatastrophe, rechte Gefahr, heraufziehende Blockkonfrontation, sich verschärfende Wirtschaftskrise – und mitten drin international wachsende, anarcho-syndikalistische Gewerkschaftsbewegungen. 2024 bieten einigen Anlass die Analyse zu schärfen, Erfahrungen auszutauschen, Moral und Solidarität zu stärken und Kämpfe zu verbinden. Unsere Bildungs-AG versucht dazu einen Beitrag zu leisten. Hier geht es zu unserer Bildungsreihe 2024

Vortrag: Feministische Lehren aus Widerstand und Verfolgung

22.7. | 18 Uhr | FAU-Lokal Pieschen, Bürgerstr. 52 Dresden + Online | mit Antje Schrupp | Online-Zugang

Feministische und anarchistische Politik in krisenhaften Zeiten:
Erfahrungen, Debatten, Ideen

Antje Schrupp – Feminismus und Anarchismus haben ihren Horizont außerhalb parlamentarisch-rechtsstaatlicher Strukturen, da sie nicht Emanzipation innerhalb der gegebenen Ordnung anstreben, sondern eine radikal andere Art des Zusammenlebens. Gleichzeitig bietet ein demokratischer Rechtsstaat für feministisches und anarchistisches Engagement ein deutlich besseres Umfeld als autokratische Regime und faschistische Gewaltherrschaft. Wie kann Politik möglich werden in einem Umfeld, in dem patriarchale und rassistische Positionen wieder offen Teil der Debatte sind und selbst rechtsstaatliche Minimalstandards aufgeweicht werden? Dazu gibt der Vortrag Anregungen und greift dabei historische Erfahrungen auf. Einen Schwerpunkt bilden die USA zwischen 1870 und 1920. Ein Zeitraum, in dem von Gleichberechtigung noch keine Rede war und patriarchale und rassistische Gewalt gesellschaftlich akzeptiert. Gleichzeitig hat diese Zeit mit Victoria Woodhull, Lucy Parsons, Voltairine de Cleyre, Emma Goldman und anderen eine Vielzahl anarchafeministischer Stimmen hervorgebracht. Ihre – auch untereinander kontroversen – Debatten sind heute wieder aktueller denn je.

Macht, Herrschaft, Emanzipation: Wie Staat & Kapital uns im Zaum halten

8.7. | 18 Uhr | FAU-Lokal Pieschen, Bürgerstraße 52 Dresden + Online | Michael Wilk | Online-Zugang

Wer gegen Staat und Kapital antritt, wird mit Befriedung, Repression, Desinformation und anderen Herrschaftstechniken konfrontiert. Wie erfolgreich emanzipatorische Bewegungen sind, hängt nicht zu letzt von ihrer Fähigkeit ab, diese Herrschaftsstrategien zu erkennen und zu begegnen. Autor und Aktivist Michael Wilk teilt Beobachtungen und Erfahrungen. Siehe dazu auch die Publikationen von Michael: Macht, Herrschaft, Emanzipation und Strategische Einbindungen.

Rojava/Nord-Ost-Syrien: Wo steht die umkämpfte Revolution?

7.7. | 18 Uhr | FAU-Lokal Pieschen, Bürgerstraße 52 Dresden + Online | Michael Wilk | Online-Zugang

Wo steht das demokratisch-feministische Projekt in Nord-Ost-Syrien inmitten von Bürgerkrieg und türkischer Invasion heute? Was können wir von den Basisbewegungen vor Ort lernen? Wie können wir sie unterstützen und Kämpfe verbinden? Der anarchistische Autor und Arzt Michael Wilk, mehrfach bei mehreren längeren Einsätzen vor Ort, berichtet von seinen Erfahrungen. Siehe dazu auch: Michael Wilk – Erfahrung Rojava

Online-Vortrag/Live-Schaltung: China, heraufziehender Blockkonflikt, Möglichkeiten für internationale Kämpfe

24.6. | 18 Uhr | FAU-Lokal Pieschen, Bürgerstraße 52 Dresden + Online | Renate Dillmann | Online-Zugang

Renate Dillmann, Autorin des Buchs “China – ein Lehrstück”, analysiert den Kampf zwischen den USA und China um die Hegemonie in der Welt. In der Diskussion wollen wir anschließend zusammen auch überlegen, wie eine radikale Linke hierzulande damit umgehen kann und wie sich Brücken ins chinesische Proletariat schlagen lassen.

Hier geht es zu unserer Bildungsreihe 2024

Online/Live-Schaltung: Jugend und Anarcho-Syndikalismus

10.6. | 18 Uhr | FAU-Lokal Pieschen, Bürgerstraße 52 Dresden + Online | Helge Döhring | Online-Zugang

Die Syndikalistisch-Anarchistische Jugend Deutschlands (SAJD) hatte in den 1920er Jahren bis zu 4.000 Mitglieder in über 100 Ortsgruppen. Doch womit war sie aktiv, was nicht schon durch die FAUD abgedeckt wurde? Wie ergänzten sie sich? Worin lagen weitere Aufgaben der Bewegung in den 1920/30er Jahren und waren sie darin erfolgreich? Was können heutige Jugendorganisationen aus der Geschichte lernen? Ein Vortrag mit Helge Döhring vom Institut für Syndikalismusforschung. Siehe dazu auch: Helge Döhrung – Kein Befehlen, kein Gehorchen!

Gleich zwei spannende Veranstaltungen am Wochenende

Dieses Wochenende geht unsere Bildungsreihe weiter. Gleich zwei spannende Vorträge erwarten euch. Ihr könnt sowohl vor Ort in unserem neuen Gewerkschaftslokal als auch online teilnehmen.

Los geht’s am Samstag, den 01.06.2024 mit einem Vortrag von Tomas Konicz über faschistische Tendenzen und was wir dagegen tun können.

Am Sonntag besucht uns die AG8M der FAU Berlin und wir kommen ins Gespräch über wilde Streiks.

Genauere Infos zu diesen und den folgenden Veranstaltungen findet ihr hier:  Bildungsreihe “Bilden, Organisieren, Handeln!”

Es wird spannend! Wir freuen uns auf euch!

Online/Live-Schaltung: Die Freie Arbeiter-Union Deutschlands (FAUD) vor und nach 1933

27.5. | 18 Uhr | FAU-Lokal Pieschen, Bürgerstraße 52 Dresden + Online | Helge Döhring | Online-Zugang

Die Freie Arbeiter-Union Deutschlands (FAUD) gilt als Vorgängerin der heutigen FAU. Mit Ursprüngen im Kaiserreich bildete sie ab 1919 eine wichtige gewerkschaftliche und politisch-kulturelle Alternative zu Kapitalismus, politischem Zentralismus und Autoritarismus. Die Mitglieder dieser kurzzeitigen Massenbewegung beeinflussten verschiedenste soziale Bewegungen der 1920er Jahre und bildeten ein Milieu von Gewerkschafts-Militanten aus, welches ab 1933 in Widerstand und Exil tätig wurde. Was können wir heute von unseren Vorkämpfer:innen lernen und welche Unterschiede gibt es zur heutigen Bewegung? Ein Vortrag mit Helge Döhring vom Institut für Syndikalismusforschung.