Wie ihr vielleicht bemerkt habt, sind unsere Mandate für Öffentlichkeitsarbeit immer noch unterbesetzt. Hinter unbespielten Medien-Kanälen versteckt sich jedoch viel alltägliche Hilfe und Gewerkschaftsarbeit. In den letzten Monaten haben sich unsere Mitglieder wieder bei einer Vielzahl von Problemen geholfen: In Betrieben wurden Betriebsgruppen aufgebaut, Arbeiter:innen aus Landwirtschaft und Gartenbau organisieren aktuell eine Branchenvernetzung, wir gingen gegen Kündigungen und Lohnkürzungen vor, halfen uns bei Schulden, Problemen mit dem Jobcenter, der Steuererklärung und dem Aufenthaltstitel, informierten ukrainische Arbeiter:innen über ihre Rechte in Deutschland und noch viel mehr. „Zurück aus der Sommerpause? Welche Sommerpause?!“ weiterlesen
8. März ist jeden Tag!
Darum haben wir ein Geschenk für euch! In den vergangenen Monaten haben wir uns weitergebildet und möchten im Rahmen unserer gewerkschaftlichen Beratung nun auch gezielt Unterstützung anbieten, wenn ihr Diskriminierung erfahren habt, unabhängig davon, ob oder wie ihr dagegen vorgehen wollt. Ihr seid damit nicht alleine! Wir nehmen euch ernst mit dem, was ihr erlebt habt. Und wir finden es angesichts der Gesamtscheiße wichtig, Strukturen aufzubauen, die dauerhaft sind, wachsen können und konkrete Unterstützung im patriarchalen Alltag geben.
Lasst uns gegenseitig unsere Rücken stärken!
Trotz Pandemie: Das Syndikat lebt und wächst
[mit Bilderstrecke!]
Um unser Syndikat war es in den letzten Monaten des Jahres 2021 nach außen hin recht still. Dies hatte v.a. mit einer Unterbesetzung unserer Webredaktion zu tun, und damit, dass wir „hinter den Kulissen“ jede Menge zu tun hatten. Natürlich müssen wir feststellen, dass das zweite Pandemie-Jahr auch an uns nicht spurlos vorüber ging: physische und teils soziale Isolation, Organisation der Gewerkschaftsarbeit über schlauchende Online-Treffen, ständig wechselnde betriebliche Situationen, weniger Einnahmen und Spenden, erhöhte psychische Belastung bei allen, umso schwereres Gewicht von Konflikten, schwierige Wohnsituationen, überfordernder Alltag mit noch mehr privater Sorgearbeit als sonst. Nicht zuletzt das Wissen darum, dass es anderen noch beschissener geht. Bei all dem fallen die schönen sozialen Anlässe, das gemeinsame Erspinnen von Visionen für die nächste Zeit und der Austausch über die aktuelle Lage schnell hinten runter.
Umso mehr freuen wir uns hier zu vermelden, dass keine unserer Unterstrukturen während dieser zwei Jahre eingestellt werden musste, im Gegenteil haben die meisten sogar neue Mitstreiter:innen dazu gewonnen. „Trotz Pandemie: Das Syndikat lebt und wächst“ weiterlesen
PREKARITÄT, KUNST UND CORONA / EIN STATEMENT + FÜNF GRAFIKEN / VON CINDYCAT
Es war einmal, da gab es bei uns in der FAU Dresden eine Branchengruppe Kunst / Kultur. Sie nannte sich CindyCat. Bekannt ist sie euch vielleicht als Einladende zu Vernetzungs-treffen, als Mitdiskutantin auf Veranstaltungen, als Herausgeberin von Kunstarbeiter-Fragebögen oder Selbsttests wie aus der Bravo (dt./engl.).
Als sich einige der Beteiligten in verschiedene Städte und Länder verstreuten, löste sich die Gruppe auf. Schade für die FAU Dresden. Weiterhin arbeiten einige unserer Mitglieder im Kunst- oder Kulturbereich, aber bislang hat sich noch keine neue Branchengruppe gebildet. Warum eigentlich nicht? Weil wir Anarchist:innen sind und deshalb nichts von oben oder für andere beschlossen wird. Dinge passieren nur, wenn Leute von unten damit anfangen. Wenn ihr euch als Kulturarbeiter:innen gewerkschaftlich organisieren wollt, stellen wir gern unsere Strukturen und Ressourcen zur Verfügung.
Zurück zu CindyCat. Die Dresdner K&K Branchengruppe hat sich als solche zwar aufgelöst, aber ein paar Beteiligte sind weiterhin international miteinander in Kontakt und agieren unter Umständen auch gemeinsam. Beispielsweise riefen sie am 8.März 2019 unter dem Titel „No more devotion!“ zum Künstlerinnen*-Streik auf. Nun, geschädigt von den Auswirkungen der Corona-Pandemie, konnten sie sich auch wieder nicht zurückhalten. Es entstanden ein Pamphlet und fünf Grafiken, letztere in Kooperation mit der „Abteilung Handlungspotential“. Ihr könnt das Ganze entweder als Broschüre ausdrucken und irgendwo hinhängen, oder es online verteilen. Auf Wunsch der Katze stellen wir es euch auch auf unserer Seite zur Verfügung. Es handelt auch, aber nicht nur, von armen Künstler:innen. CindyCat lässt sich nicht mit Grundeinkommen abspeisen, sie ist utopisch drauf! Auffällig sind die vielen SystemreleWanzen.
Dateien zum Download: Broschüre dt. / Seiten dt. / brochure engl. / pages engl.
PATRIARCHAT BESTREIKEN – Gewerkschafter*innen für eine feministische Streikbewegung
Im Rahmen des „Internationalen Frauen*kampftags“ am 8. März fanden in den letzten Jahren zahlreiche Proteste, Demonstrationen, direkte Aktionen und Streiks statt. In mehr als 40 Ländern auf der ganzen Welt, unter anderem in Spanien, den USA, Südkorea, Italien, Polen und Argentinien, sind Frauen, inter, trans und nichtbinäre Menschen immer wieder auf die Straße gegangen. Sie protestierten gegen Gewalt und Unterdrückung, gegen Einschränkung ihrer reproduktiven Rechte und gegen herrschende Ungleichheiten und Diskriminierung in der Arbeitswelt. Obwohl im Zuge des Rechtsrucks feministische Bewegungen und ihre Errungenschaften bekämpft werden, schließen sich immer mehr Menschen diesen Protesten an. Im letzten Jahr haben sie ihren bisherigen Höhepunkt in Spanien erreicht, wo sich mehrere Millionen Menschen in zahlreichen Orten am Generalstreik beteiligten. Auch unsere Schwesterngewerkschaften aus Spanien (CNT) und Polen (IP) nahmen aktiv an den Frauen*streiks teil. „PATRIARCHAT BESTREIKEN – Gewerkschafter*innen für eine feministische Streikbewegung“ weiterlesen
Rückblick: FAU Dresden 2018, Zahlen und Fakten
„Rückblick: FAU Dresden 2018, Zahlen und Fakten“ weiterlesen
Artikel über Erwerbslosen-Arbeit aus der FAU Dresden
Im Online-Magazin „Direkte Aktion“ findet ihr aktuell einen Artikel zu euren Rechten und Möglichkeiten als „Kunden“ beim Jobcenter und Arbeitsamt: „Dem Jobcenter nicht auf den Leim gehen“ Leseprobe: „Die Angst vor der Erwerbslosigkeit, vor Sanktionen, Bevormundung und Fremdbestimmung treibt uns immer wieder in lausig bezahlte, aber wenigstens selbstgewählte Dumpingjobs. Die Angst vor dem Jobcenter lässt uns auch stillhalten, wenn es im Betrieb schlecht läuft, wir keinen Respekt erhalten oder gesetzliche Standards unterlaufen werden. Gleichzeitig vermittelt das Jobcenter an Zeitarbeits- und Dumpingfirmen, bei denen sich sonst wohl kaum jemand freiwillig melden würde. Das Sanktionssystem abzuschaffen sollte damit ganz pragmatisch im Interesse aller Lohnabhängigen sein, weil es zur kontinuierlichen Verschlechterung der Arbeitsverhältnisse maßgeblich beiträgt.“