Konferenz: zu Hochschul- und Bildungsbetrieben

Konferenz zu Basisorganisierung und Arbeitskämpfen in Hochschul- und Bildungsbetrieben | 17.-18. November 2018 in Jena | organisiert von der Bildungssektion der FAU Jena | Weblink mehr Informationen

Mit einem eigenen Vortrag + Erfahrungsaustausch zum Bereich Bildungsträger und Bildungsreferent_innen ist unsere Bildungssektion der FAU Dresden bei dieser Konferenz vertreten und wir freuen uns auch sonst über zahlreiche Teilnahme von Betroffenen aus Dresden.Einladung

Unterbezahlung, (Ketten-)Befristungen, die Ersetzung von Festangestellten durch Honorarkräfte, fehlende Zukunftsperspektiven – Bildungsarbeit ist so prekär wie andere Bereiche der „schönen neuen Arbeitswelt“ auch. Zugleich gab es hier in den vergangenen Monaten eine Vielzahl von Konflikten und Arbeitskämpfen: In Berlin streikten die studentischen Hilfskräfte für einen besseren Tarifvertrag, in Jena haben studentische Hilfskräfte zahlreiche Lohnforderungen gegenüber der Universität durchgesetzt, in Bayern sind die Musiklehrbeauftragten für zwei Wochen in den Ausstand getreten und in Kassel wehren sich Beschäftigte gegen die Befristungspraxis an den Hochschulen. Zeigen diese Beispiele einerseits, dass kämpferische Basisorganisierung und Gegenwehr gegen Prekarisierung und Leistungsdruck möglich sind, so bleiben diese Auseinandersetzungen doch andererseits zumeist lokal und auf einzelne Gruppen beschränkt und nur selten gelingt es, Bezüge zwischen ihnen herzustellen und ihre Arbeit zu vernetzen.

Wir sind überzeugt, dass diese Unzulänglichkeiten nicht durch zentralisierte Gewerkschaftsapparate gelöst werden können, sondern nur durch die Ausweitung, Vernetzung und Koordination lokal verankerter Basisinitiativen – frei nach dem Motto: Tausend Bienenstiche töten den Bären! Doch dazu müssen wir uns einige Fragen stellen: Welche Gewerkschaftsarbeit brauchen wir? Woran liegt es, dass der gewerkschaftliche Organisierungsgrad an den Hochschulen bis heute meist gering ist? Welche Rolle spielen persönliche Abhängigkeitsverhältnisse, Befristungen und Zukunftsängste der Beschäftigten? Welche Rolle gesellschaftliches Prestige und die eigene Identifikation mit der Arbeit? Wie können wir die einzelnen Interessen und Auseinandersetzungen bündeln und gruppenübergreifende Kämpfe entwickeln? Wie können oder müssen wir dabei mit den DGB-Gewerkschaften zusammenarbeiten und wie nicht?

Wir wollen als Aktivist_innen und Beteiligte in diesen unterschiedlichen Konflikten zusammenkommen, unsere Erfahrungen austauschen, uns untereinander vernetzen und – langfristig gesehen – auch Bündnisse schmieden. Dazu sind alle eingeladen, die sich als Bildungsarbeiter_innen in Basisinitiativen organisieren, die diese Prozesse und Konflikte unterstützen wollen oder die sich dafür interessieren.

Mit: