Vegane Kuchen – bittere Jobs. Arbeitskampf im Café V Cake

Am 27. Juni 2025 haben wir mit einer Kundgebung auf das Problem unrechtmäßiger Kündigungen durch das Café V Cake in der Dresdner Neustadt hingewiesen. Mit rund 60 Teilnehmenden haben wir unangekündigt vor dem Laden gegen diese Praktiken protestiert. Von Passant*innen gab es viel Zuspruch und Interesse.

Hintergrund der Aktion ist die unrechtmäßige fristlose Kündigung eines Mitglieds sowie die Kündigung eines zweiten Mitglieds mit einer Frist von nur 3 Tagen. Im ersten Fall läuft aktuell eine Kündigungsschutzklage, die am 13.08.25 vor dem Dresdner Arbeitsgericht verhandelt wird.

Wir stehen solidarisch an der Seite unserer Mitglieder und fordern die Umwandlung der Kündigung von einer fristlosen hin zu einer fristgerechten, die damit einhergehende Zahlung des ausstehenden Lohns und das Ende der schlechten Arbeitsbedingungen im V Cake für alle aktuellen wie zukünftigen Angestellten. Stammkund*innen des Cafés, die am schlechten Arbeitsklima zweifeln, brauchen nur zu schauen, in welchem Maß in den letzten Monaten Beschäftigte das Handtuch geworfen und sich eine bessere Arbeitsstelle gesucht haben.

Leider sind miese Arbeitsbedingungen in der Gastro-Branche keine Seltenheit. Und auch im Fall des V Cake gibt es Kontinuitäten: Das letzte Mal standen wir im Oktober 2019 vor dem Laden, der damals noch einen anderen Betreiber hatte. Es ging um Scheinselbstständigkeit und ein schlechtes Arbeitsklima. Entsprechend sauer sind wir, dass wir erneut gegen die Praktiken im Café vorgehen müssen.

Vor dem Hintergrund diverser Arbeitskämpfe in (Gastro-)Kleinbetrieben – darunter ein zwei-monatiger Streik wegen illegaler Kündigung und unhaltbarer Vorwürfe gegen Beschäftigte in der Kneipe Trotzdem im Jahr 2014 sowie erfolgreiche Auseinandersetzungen um eine illegale Kündigung und hohe ausstehende Löhne in der TagZwei-Bäckerei im Jahr 2020 – sagen wir: Kennt eure Rechte! Lasst euch die Bedingungen in der Gastro nicht länger gefallen! Schließt euch zusammen und rein in die Gewerkschaft!

Arbeitsrechts-Basics: Fakt ist…

  • Arbeiter*innen dürfen frei über ihr Gehalt reden. Klauseln in Arbeitsverträgen, die zum Stillschweigen verpflichten, sind unwirksam.
  • Minijobbende gelten als Teilzeitbeschäftigte. Sie haben grundsätzlich die gleichen Rechte wie Vollzeitbeschäftigte.
  • Trinkgeld ist eine Schenkung desder Kundinnen an dich und darf nicht einbehalten werden. Solidarische Kolleg*innen teilen.
  • Erkrankt eine Arbeiterin während des Urlaubs, so werden die Tage der Arbeitsunfähigkeit auf den Jahresurlaub nicht angerechnet. Es besteht aber Attestpflicht.
  • Immer Arbeitsstunden gut dokumentieren!
  • Bei Kündigungen steht dir oft noch Geld zu. Melde dich so schnell wie möglich bei deiner Gewerkschaft.
  • Für fristlose Kündigungen gibt es klare Kriterien. Werden die nicht eingehalten, ist die Kündigung unrechtmäßig!

Weiterführende Links:

4. März 2023 – Anarchistisch Feministische Antiknast Kundgebung

Auch in diesem Jahr rufen wir euch wieder auf, mit nach Chemnitz zu kommen und den in der Frauen-JVA Chemnitz Inhaftierten eure Solidarität zu zeigen. Los geht’s am 4. März 2023 ab 16 Uhr in der Thalheimer Straße 29, also direkt vor der JVA.

Einige Tage später, am 8. März, dem feministischen Kampftag, wird es auch in Dresden nicht still bleiben. Wir halten euch dazu auf dem Laufenden! „4. März 2023 – Anarchistisch Feministische Antiknast Kundgebung“ weiterlesen

[PM] Durstexpress: Nach dem Klatschen kommt die Kürzung

Leipzig, den 25.10.2020 — Pressemitteilung der FAU Leipzig

Im Leipziger Standort des Getränkelieferanten Durstexpress versammelten sich am 15.10.2020 bei Schichtbeginn 17 Teilzeitbeschäftigte vor dem Niederlassungsleiter Patrick G., um gemeinsam aktiv ihre Arbeitskraft anzubieten. Nachdem noch vor wenigen Wochen infolge der Covid-19-Pandemie auch die Durstexpress-Mitarbeiter*Innen zu „Essential Workers“ erklärt und beklatscht wurden, erfolgte prompt eine Kürzung der angebotenen Schichten um bis zu 50%, wodurch sie seit Oktober nicht einmal die ihnen garantierten Wochenstunden erarbeiten können. Es drohen existenzbedrohende Lohnausfälle. Gleichzeitig wurden Gewerkschaftsvertreter*Innen der FAU vom Standortleiter Patrick G. widerrechtlich des Geländes verwiesen, gewerkschaftliches Informationsmaterial verboten und eingesammelt.

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Update Corona: Arbeitsrecht, Nachbarschaftshilfe, politisches

Wird laufend aktualisiert, letztes Update: 20. April, 13 Uhr

Inhalt: 1. Arbeitsrecht & Corona | 2. Erwerbslosigkeit & Corona | 3. Beratungen und Dienste der FAU Dresden während Corona | 4. Übersicht von Nachbarschaftshilfe in Dresden | 5. Übersicht von Hilfsfonds für Beschäftigte & Soloselbstständige | 6. Beratungsnummern und Hilfsstellen (u.a. häusliche Gewalt) 7. Corona und Polizeistaat | 8. weiteres Interessantes

Arbeitsrecht und Corona, Krankschreibungen

Auf der Seite der Bundes-FAU findet ihr aktuell Sammlungen zu Regelungen bzgl. Arbeitsrecht, Recht für Soloselbstständige und vieles mehr. Aktuell ist manches aufgrund der dynamischen Lage noch etwas unsortiert oder gedoppelt – das wird sicher in den nächsten Tagen besser. Sollten Fragen unbeantwortet bleiben, stellt sie uns gerne, wir suchen eine Antwort und nehmen die Fragen mit auf.

„Update Corona: Arbeitsrecht, Nachbarschaftshilfe, politisches“ weiterlesen

Corona: Arbeitsrecht, Solidarität, Krankschreibung for future

Corona, Corona, Corona – dieses dominante Thema geht natürlich auch an uns nicht vorbei. Wir wollen hier jedoch weder die 100. Belehrung zum Händewaschen noch panische Stimmung verbreiten aber im Sinne der viel besprochenen solidarischen Nachbar_innenschaft wollen wir trotzdem ein paar Worte dazu verlieren.

In Dresden gibt es nun die ersten Fälle, in denen Menschen in häuslicher Quarantäne sind. Auch viele Menschen die zu sogenannten Risikogruppen (Ü50, U18, Vorerkrankte) gehören, sind in ihrer Teilnahme am öffentlichen Leben eingeschränkt, Veranstaltungen werden teilweise abgesagt, weitere Einschränkungen sind möglich. An diesen Stellen ist es wichtig, nachbarschaftliche Hilfe zu leisten.

Wir möchten euch dazu anregen, den Austausch mit euren Nachbar_innen zu suchen. Natürlich nicht um panische Stimmung zu verbreiten, sondern um zu schauen, wer vielleicht jetzt schon Hilfe und Unterstützung braucht und um den Ellbogen und der egoistischen Hamsterkauf-Mentalität praktische Solidarität entgegenzusetzen. „Corona: Arbeitsrecht, Solidarität, Krankschreibung for future“ weiterlesen