Ob wir nun in die Schule gehen und lernen, eine Ausbildung absolvieren oder als FSJ’ler:innen arbeiten – im Sozialwesen stehen wir oft vor ähnlichen Problemen und Widersprüchen:
… berufliche Gymnasien und Fachoberschulen, die Gesundheit und Soziales mit veralteten Unterrichtsinhalten lehren sollen, während der Leistungsdruck oft zu psychischen Problemen führt und Mobbing statt Solidarität zum Schulalltag gehört.
… schulische Ausbildungen, für die wir zum einen nicht bezahlt werden, aber zum anderen viele von uns aufgrund des Mangels an staatlichen beruflichen Schulen sogar Schulgeld zahlen müssen.
… akademische Ausbildungen an Hochschulen, an denen man kaum eine Chance hat angenommen zu werden, wenn man nicht eine bestimmte Menge an Berufserfahrung vorweisen kann, was die Ausbeutung in unbezahlten Praktika und unterirdisch bezahlten „Freiwilligenjahren“ voraussetzt.
… Praktika, in denen wir mal kaum eine Einweisung von Schule oder Einrichtung bekommen und mal an uns die gleichen Erwartungen wie an Fachkräfte gestellt werden.
… dass unserer Tätigkeiten keine Anerkennung bekommen, obwohl gerade in Zeiten der Covid-19 Pandemie, ganz klar zu sehen ist wie wichtig unsere Arbeit für die Gesellschaft ist.
Wir begegnen Chef:innen, Schulleitungen und Ministerien, die unsere Sorgen und auch Ängste nicht wahrnehmen, es auch gar nicht wollen. Denn für diese sind wir nicht mehr als eine Arbeitskraft. Wir haben darauf einfach keine Lust mehr. Deshalb vernetzen wir uns als Azubis, Schüler:innen und FSJ’ler:innen, um neue und solidarische Perspektiven zu entwickeln. Wir möchten mit euch darüber ins Gespräch kommen, wie eure Ausbildung gerade läuft, wo der Schuh drückt und was wir verändern können. Ihr müsst da nicht alleine durch, denn es gibt noch eine menge Menschen, denen es auch so geht wie euch.
Am Dienstag, dem 12.01.2021, findet ab 18:00 Uhr das 2. Online-Vernetzungstreffen für Auszubildende und Studierende aus dem sozialen Berufssektor statt.Zweck des Treffens ist die Schaffung eines sicheren Raumes, in dem Azubis sowie Studis des Gesundheits- und Bildungswesens u.a. die Möglichkeit zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch haben, ihre Gefühle/Sorgen hinsichtlich der Ausbildung oder des Studiums äußern dürfen, offene Fragen ansprechen und sich gegenseitigen Rat geben können.Gemeinsam wollen wir uns kritisch mit strukturellen Gegebenheiten in den verschiedenen sozialen Berufen auseinandersetzen und Forderungen für bessere Arbeits- und Ausbildungsbedingungen stellen.Dabei sind wir basisdemokratischen organisiert und verstehen uns als feministische und antirassistische Gruppe.
Wenn du Auszubildende:r oder Studierende:r eines sozialen Berufes bist und nach einer Bezugsgruppe suchst, schau vorbei!
Link: https://demo.collocall.de/all-fez-bfi-xsw
Kontakt: schwarze-rose@faudd.org