Am 15.09. steht wieder ein Mensch für die Hausbesetzung der „Putzi“ Besetzung vor Gericht. Ab 08:30 Uhr gibt es vor dem Amtsgericht Dresden (Roßbachstr. 8) eine prozess-begleitende Soli-Kundgebung. Wir freuen uns auf euch!
Sich wehren lohnt sich! Über 3100,- im Konflikt mit TagZwei erstritten
Im Konflikt mit der TagZwei-Bäckerei haben wir nach einer Kundgebung und Informationskampagnen unter Minijobber_innen in der Neustadt nun den Unternehmer J. Zscheile zum Einlenken bewogen. Beim Gütetermin vor der III. Kammer des Dresdner Arbeitsgerichtes stimmte er am Freitag einem Vergleich in unserem Sinne zu: Die gekündigte Kollegin erhält 3100,- € Abfindung und Lohnnachzahlung, die fristlose Kündigung wurde in eine ordentliche Kündigung umgewandelt, die Kollegin erhält ein wohlwollendes Arbeitszeugnis. „Sich wehren lohnt sich! Über 3100,- im Konflikt mit TagZwei erstritten“ weiterlesen
Arbeit und Geschlecht in der Krise: Who cares? Who strikes? (Vortrag/Diskussion an der EHS am 21.07.)
Warum sind Care-Berufe im Vergleich so schlecht bezahlt? Warum werden viele Sorge-, Pflege- und Kümmer-Arbeiten überhaupt nicht bezahlt, oder auch nur gesehen? Was bedeutet es, wenn manche dieser Berufe in der Krise als ‘systemrelevante’ etwas mehr gesehen werden? Wer kümmert sich im patriarchalen, rassistischen Kapitalismus überhaupt um wen? Wie kommen wir vom Beklatschtwerden zu wirklicher, auch ökonomischer Anerkennung? Warum ist Gewerkschaft so unattraktiv und Streiken so schwierig? Wie lassen sich grundsätzliche Veränderungen in den Sorge-Verhältnissen erstreiten?
Weil wir’s nicht oft genug sagen können: Leute, lasst euch nicht verarschen!
Manche Dinge müssen wir einfach immer wieder gebetsmühlenartig wiederholen: Es gibt grundlegende Arbeitsrechte – und die gelten auch in Minijobs.
Während unserer gewerkschaftlichen Beratung hören wir immer wieder Geschichten von haarsträubenden Arbeitsbedingungen oder absurden Arbeitsvertragsklauseln. Nur weil dein Chef etwas behauptet, heißt das noch lange nicht, dass das auch stimmt.
Konkret führen wir gerade einen Arbeitskampf gegen eine Bäckerei in der Neustadt. Unsere Kollegin wurde fristlos entlassen – ohne dass ein Grund erkennbar war. Diesen Rausschmiss lässt sie nicht auf sich sitzen, und zusammen haben wir unter anderem Kündigungsschutzklage vor dem Arbeitsgericht eingereicht. Der Gütetemin findet am 31. Juli 2020 statt. Kündigungen sind in vielen Fällen fehlerhaft und damit unwirksam. Außerdem werden häufig nicht der komplette Lohn und etwaige weitere Ansprüche, wie zum Beispiel Urlaubsentgelt, ausgezahlt. Auch wenn Chefs glauben, sie könnten machen, was sie wollen, lässt sich oft dagegen vorgehen. Deswegen: Kennt eure Rechte!
Nachruf: Werner, du fehlst
Unser Freund Werner ist gestorben. Am Mittwoch, den 17.06.2020, um 10:00 Uhr findet im Urnenhain Tolkewitz, Wehlener Straße 15, Dresden, seine Beerdigung statt.
Wir können nur noch über Werner sprechen, nicht mehr mit ihm. Das fühlt sich falsch an, denn Werner war ein Mensch, dem wir immer alles ins Gesicht sagen konnten.
Werner hat uns über Jahre begleitet, war immer da. Wer in Dresden auf linken Demonstrationen oder Veranstaltungen der letzten fast 20 Jahre war, kannte ihn – zumindest vom Sehen. Die FAU kannte er, im Gegensatz zu den meisten von uns, schon aus DDR-Zeiten. Bei der Neugründung in Dresden 2011 stand er sofort solidarisch an unserer Seite, hat uns mit Fragen immer wieder gefordert und angespornt.
Leere Häuser bewohnen und beleben, nicht Besetzer:innen bestrafen! Solidarität im Putzi-Prozess
In der Corona-Krise können immer mehr Menschen ihre Miete nicht zahlen. Wer schon vor Corona auf der Straße leben musste, oder wer sich in seiner Wohnung nicht sicher fühlen kann, sah sich konfrontiert mit der zynischen Aufforderung, zu Hause zu bleiben, um sich und andere zu schützen. Eigentlich sollte spätestens das die Augen dafür öffnen, wie absurd die Wohnungsfrage von einer kapitalistischen Wirtschaft beantwortet wird. Hotels, Ferienwohnungen, Airbnb-Appartements und Häuser stehen leer, während Geflüchtete in Lagern und Unterkünften zusammengepfercht leben müssen, andere ungeschützt auf der Straße. Auch Räume für diverse kulturelle Aktivitäten fehlen oft, doch Platz für ein Parkhaus findet sich immer noch irgendwie.
Nun gibt es einige Leute, auch genannt „Tiere“, die aus all diesen Absurditäten den Schluss ziehen, in leere und ungenutzte Häuser einzuziehen, sie zu bewohnen und zu beleben. Das geschah zum Beispiel im Januar diesen Jahres in der „Putzi“ in der Königsbrücker Straße. Viele fanden das super, doch nicht alle. Nach vier Tagen räumte die Polizei die Gebäude. In der Folge erhielten einige Beteiligte Strafbefehle wegen Hausfriedensbruchs und gemeinschaftlicher Sachbeschädigung. Gedroht wird auch mit hohen Geldstrafen. Auch Mitglieder der FAU Dresden sind davon betroffen. „Leere Häuser bewohnen und beleben, nicht Besetzer:innen bestrafen! Solidarität im Putzi-Prozess“ weiterlesen
PREKARITÄT, KUNST UND CORONA / EIN STATEMENT + FÜNF GRAFIKEN / VON CINDYCAT
Es war einmal, da gab es bei uns in der FAU Dresden eine Branchengruppe Kunst / Kultur. Sie nannte sich CindyCat. Bekannt ist sie euch vielleicht als Einladende zu Vernetzungs-treffen, als Mitdiskutantin auf Veranstaltungen, als Herausgeberin von Kunstarbeiter-Fragebögen oder Selbsttests wie aus der Bravo (dt./engl.).
Als sich einige der Beteiligten in verschiedene Städte und Länder verstreuten, löste sich die Gruppe auf. Schade für die FAU Dresden. Weiterhin arbeiten einige unserer Mitglieder im Kunst- oder Kulturbereich, aber bislang hat sich noch keine neue Branchengruppe gebildet. Warum eigentlich nicht? Weil wir Anarchist:innen sind und deshalb nichts von oben oder für andere beschlossen wird. Dinge passieren nur, wenn Leute von unten damit anfangen. Wenn ihr euch als Kulturarbeiter:innen gewerkschaftlich organisieren wollt, stellen wir gern unsere Strukturen und Ressourcen zur Verfügung.
Zurück zu CindyCat. Die Dresdner K&K Branchengruppe hat sich als solche zwar aufgelöst, aber ein paar Beteiligte sind weiterhin international miteinander in Kontakt und agieren unter Umständen auch gemeinsam. Beispielsweise riefen sie am 8.März 2019 unter dem Titel „No more devotion!“ zum Künstlerinnen*-Streik auf. Nun, geschädigt von den Auswirkungen der Corona-Pandemie, konnten sie sich auch wieder nicht zurückhalten. Es entstanden ein Pamphlet und fünf Grafiken, letztere in Kooperation mit der „Abteilung Handlungspotential“. Ihr könnt das Ganze entweder als Broschüre ausdrucken und irgendwo hinhängen, oder es online verteilen. Auf Wunsch der Katze stellen wir es euch auch auf unserer Seite zur Verfügung. Es handelt auch, aber nicht nur, von armen Künstler:innen. CindyCat lässt sich nicht mit Grundeinkommen abspeisen, sie ist utopisch drauf! Auffällig sind die vielen SystemreleWanzen.
Dateien zum Download: Broschüre dt. / Seiten dt. / brochure engl. / pages engl.
Update Corona: Arbeitsrecht, Nachbarschaftshilfe, politisches
Wird laufend aktualisiert, letztes Update: 20. April, 13 Uhr
Inhalt: 1. Arbeitsrecht & Corona | 2. Erwerbslosigkeit & Corona | 3. Beratungen und Dienste der FAU Dresden während Corona | 4. Übersicht von Nachbarschaftshilfe in Dresden | 5. Übersicht von Hilfsfonds für Beschäftigte & Soloselbstständige | 6. Beratungsnummern und Hilfsstellen (u.a. häusliche Gewalt) 7. Corona und Polizeistaat | 8. weiteres Interessantes
Arbeitsrecht und Corona, Krankschreibungen
Auf der Seite der Bundes-FAU findet ihr aktuell Sammlungen zu Regelungen bzgl. Arbeitsrecht, Recht für Soloselbstständige und vieles mehr. Aktuell ist manches aufgrund der dynamischen Lage noch etwas unsortiert oder gedoppelt – das wird sicher in den nächsten Tagen besser. Sollten Fragen unbeantwortet bleiben, stellt sie uns gerne, wir suchen eine Antwort und nehmen die Fragen mit auf.
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Bevor die Krise so richtig einschlägt: Jetzt eure gewerkschaftlichen Verhältnisse regeln!
Die Corona-Krise verändert die Welt. Überall kämpfen Kolleg_innen des medizinischen Personals heute mit prekären Mitteln um das Leben von Patient_innen. Der Ausverkauf der Gesundheitssysteme in den letzten Jahren fordert heute die Leben tausender. Noch viel mehr Menschen gehen wirtschaftlich und emotional ungewissen Zeiten entgegen.
Die letzte Krise ist noch nicht lange her, ihre Folgen sind heute noch überall zu spüren. Die neue Krise die uns nun bevorsteht wird vermutlich ebenso schlimm, wenn nicht schlimmer als die letzte.
Es werden nicht “nur” weiterhin viele Menschen an dem Virus erkranken und sterben. Wir werden auch nicht “nur” in unseren physischen Kontakten oder in der Nutzung des öffentlichen Raums eingeschränkt sein. Was wir außerdem erleben werden, wird höchstwahrscheinlich ein weiterer Abbau der Sozialsysteme sein, eine Ausweitung der unsicheren Beschäftigungsformen, mehr Druck bei staatlichen Transferleistungen, eine Einschränkung der Arbeits- und Bürger_innenrechte, eine Ausweitung von Überwachung und Strafe. Nicht unwahrscheinlich ist, dass dies begleitet sein wird von nationalistischem Populismus und einer allgemeinen Hetze gegen Migrant_innen und Erwerbslose sowie der Verschärfung sexistischer Herrschaft und Gewalt.¹ Vieles davon geschieht bereits.
Aussetzen der Alternativen Schüler_innenvernetzung
Liebe Sympathisant_innen,
nach einigen Diskussionen haben wir uns als Schwarze Rose dazu entschlossen, dass wir die Alternative Schüler_innenvernetzung für Mittwoch absagen. Auch wenn Jugendliche nicht zur Hauptrisiko-Gruppe gehören, übertragen wir das Corona-Virus doch weiter und gefährden damit andere Menschen massiv. Wenn wir den Virolog_innen¹ glauben, dann ist soziale Distanznahme, also das Vermeiden von Kontakten zu anderen Menschen, gerade das einzige Mittel um die Überlastung des Gesundheits-Systems und damit auch die Todesrate zu minimieren.
Beim feministischen Streikmobil forderten wir bessere Sexualaufklärung und verteilten Kondome mit der Forderung nach freiem Zugang zu Verhütungsmitteln und gesundheitlicher Aufklärung. Bei den Fridays-For-Future-Demonstrationen fordern wir immer wieder ein, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Klima-Katastrophe ernst genommen werden und es so schnell wie möglich einen radikalen Wandel braucht um sie einzudämmen.
Es wäre widersinnig in der jetzigen Situation mit Blick auf die Erfahrungen in China, Italien und Iran die Erkenntnisse der Expert_innen zu ignorieren und so weiter zu machen wie bisher.
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