Ein Beitrag vom Kollektiv „Lila Dohlen“ in der FAU Dresden
Wir solidarisieren uns mit den Streiks, die gerade im öffentlichen Dienst der Kommunen und des Bundes, aber auch bei der Post, im Flugverkehr und an den Schulen stattfinden bzw. stattgefunden haben. Gründe zu kämpfen gibt’s genug, deswegen finden wir es richtig und unheimlich stark, dass gerade so viele Menschen für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen gemeinsam die Arbeit niederlegen.
Dass das am bzw. um den 8. März herum geschieht, mag Zufall sein, ist aber nur folgerichtig. Denn es sind genau die Branchen, in denen zumeist FLINTA* (Frauen, Lesben, Inter, nicht-binäre, trans und agender Personen) Reproduktionsarbeit leisten und die extrem unter Druck stehen, weil sie schon seit Jahren kaputt gespart werden. Das entspricht zu hundert Prozent der kapitalistischen Logik und verwundert darum nicht. Angesichts krisenhafter Haushaltssituationen von Kommunen, Land und Bund werden nun auch noch die allerletzten Trostpflaster heruntergerissen, die ein irgendwie erträgliches Leben für diejenigen gewährleistet haben, die nicht reich und schön sind.
So sind in Dresden, aber auch in Berlin oder München, in den Bereichen Soziales, Kultur, Gesundheit und ÖPNV massive Kürzungen zu erwarten – ein wahrer Kahlschlag steht bevor. Im Gesundheitsbereich gibt es immer noch Fallpauschalen und Krankenhäuser müssen Profite abwerfen – zu Lasten der Angestellten, aber auch der Gesundheitsversorgung der Patient:innen.
Um die Wirtschaft anzukurbeln, von der nur wenige etwas haben, sollen die anderen den Gürtel enger schnallen – so lange, bis die Luft wegbleibt. Einher geht das mit offenen Drohungen gegen alle, die auf Sozialleistungen angewiesen sind. Wie immer müssen die Schwächsten für die Krise(n) zahlen. Und wie immer ist auf den Staat kein Verlass, wollen wir diese Dynamik aufhalten. Das galt für die letzten Regierungen und gilt ganz sicher auch für die nächste unter Friedrich Merz, der in der Vergangenheit immer wieder eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht hat, für wen er (nicht) Kanzler sein will.
Dem können wir nur mit sehr vielen Menschen, mit unserer Wut, Kraft und Widerständigkeit etwas entgegensetzen. Deswegen ist es jetzt wichtig und wird in Zukunft noch viel wichtiger werden, unsere Kämpfe zu verbinden. Wir müssen das, was wir schon erreicht haben, verteidigen und noch viel mehr in die Offensive gehen, um ein würdiges und schönes Leben für alle Menschen Wirklichkeit werden zu lassen.
Dafür brauchen wir nicht nur höhere Löhne, und schon heute gehen die Forderungen in einigen Streiks darüber hinaus. Was wir brauchen, ist häufig nicht tariflich regelbar, gleichzeitig gesteht der Staat uns im Rahmen legitimierter Streiks nicht mehr zu, denn das könnte ja die bestehenden Verhältnisse ins Wanken bringen. Um das zu schaffen, müssen wir also andere Formen des Widerstands üben! Unsere Kämpfe und Aktionsformen müssen vielfältiger werden, denn wir kriegen nur das, wofür wir auch kämpfen.
Deswegen: Geht in die Gewerkschaften, nur dann können sie mächtig sein. Bringt sie dazu, ihre Macht zu nutzen, auch über die tariflich regelbaren Ziele hinaus. Kommt zu uns, organisiert euch mit uns! Die Zeiten werden ungemütlich. Es ist höchste Zeit, sich zu verbünden!
Zu den Streikaufrufen: