Streikgespräche: #3 TVStud

Unser bisher längstes Streikgespräch dreht sich um einen komplexen Arbeitskampf, in dem der Gegner der Arbeiter*innen der Staat ist, der bewusst in Kauf nimmt, dass durch die massenhafte Einstellung billiger sogenannter „Hilfskräfte“, Tarifverträge unterlaufen werden und Lohndumping betrieben wird. Wir sprechen über die Kampagne TVStud und die daran geknüpften Kämpfe für einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte. Wir fragen u. a.,

…warum die studentischen Beschäftigten so schwer organisierbar sind,
…warum dieser Arbeitskampf letztlich nicht nur dieser Beschäftigtengruppe nützt,
…welche Macht die studentischen Beschäftigten eigentlich hätten, die mittlerweile einen Großteil der Arbeit an den strukturell unterfinanzierten Hochschulen wegtragen,
…warum Streiken an Unis für einen Tag (Warnstreik) gar nichts bringt,
…warum wir neben der Geschlechterfrage auch die Klassenfrage stellen müssen
…und wie eine bessere Hochschule und bessere Arbeitsbedingungen aussehen könnten.

Dazu haben wir Lisa aus Berlin eingeladen, die den 4-wöchigen Streik für den TVStud III im Jahr 2018 mitorganisierte. Außerdem sprechen wir mit Nori aus Dresden, die Ende 2023 bei den Streiks für einen neuen Tarifvertrag der Ländern (TV-L) dabei war.

Was sind die „Streikgespräche“?
In der Radio-Interviewreihe „Streikgespräche“ laden wir – die AG Feministische Kämpfe und der Anarchistische Hörfunk Dresden – Streikende zum Gespräch. Wir wollen wissen: Wie kam es zu eurem Streik? Wie organisiert ihr euch? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht und was haben die mit patriarchalen Geschlechterverhältnissen zu tun? Was können wir als feministische Streikbewegung von euch lernen? Was haben unsere Streiks miteinander zu tun und – können wir uns vielleicht verbünden?

Das Interview ist auch bei freie-radios.net und beim Anarchistischen Hörfunk Dresden nachhörbar.

Auch interessant zum Thema:
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Studie „Jung, akademisch, prekär. Studentische Beschäftigte an Hochschulen und Forschungseinrichtungen: eine
Ausnahme vom dualen System regulierter Arbeitsbeziehungen.“
Die Grenzen der Wissenschaftsfreiheit antesten: Einheitslohn an Universitäten (von André Baier)